Am 12.Oktober 2012 fand in der Geschäftsstelle der Nürnberger Piraten ein Infoabend zur Zukunft des Volksbades statt. Unser Pirat für Kommunalpolitik, Michael Bengl, präsentierte anhand historischer und aktueller Fotos den vernachlässigten Zustand der seit knapp 20 Jahren leerstehenden Problemimmobilie.
Paul Müller vom Förderverein Volksbad e. V. erläuterte die Umstände der Schließung und die verschiedensten Anläufe von Privatinitiativen zur Umnutzung und Wiedereröffnung des Gebäudes, die letztendlich an der Unentschlossenheit der Stadtspitze scheiterten.
Wolfgang Mayer stellte das aktuelle Nutzungskonzept vor, mit dem der Verein arabisches Museum das Gebäude wiederbeleben möchte. Auf ca. 3.500 m² soll ein Begegnungszentrum mit einem Ausstellungstrakt für Wechselausstellungen, einer Mehrzweckhalle für begleitende Kongresse und Übernachtungsmöglichkeiten entstehen. Auch ein Hamam und ein Zentrum zur Zusammenführung von lokalen Firmen mit Handelspartnern aus den arabischen Ländern sind angedacht.
Unterstützt wird diese deutsch-arabische Begegnungsstätte von Cultural Innovations, einer Agentur mit Sitz in London, die weltweit kulturelle Projekte wie Museen, Ausstellungen, Kunstgalerien und Begegnungsstätten entwickelt und umsetzt.
Derweil bietet das Volksbad mit seinen 82 Raumeinheiten und 6.300 m² Nutzfläche noch Platz für weitere Nutzungsmöglichkeiten. „Auch eine Nassnutzung als Schwimmbad in einer der historischen Schwimmhallen ist durchaus vorstellbar“ so Mayer. „Wirtschaftliche Studien zeigen für das Kulturzentrum ein Besucherpotential von ca. 100.000 Menschen pro Jahr.“ So hätte dieses Projekt eine Wirkung weit über die Metropolregion hinaus und würde zu einer besseren Verständigung zwischen dem Orient und unserer westlichen Kultur beitragen.
Architekt Michael Bengl hierzu: „Die Nürnberger Piraten begrüßen dieses Vorhaben und prüfen, ob hier endlich eine realistische Chance besteht, das Volksbad wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen, es wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen und der Nürnberger Bevölkerung zugänglich zu machen.“
Das Nutzungskonzept ist fertig; zur Erstellung einer marketingträchtigen Broschüre fehle allerdings eine offizielle Zustimmung der Stadtspitze. Sobald diese erfolgt, kann mit dem Fundraising begonnen werden, so dass der größte Teil der Baukosten von ca. 35 Mio. Euro über die Spenden von Privatpersonen finanziert werden könnte. Sämtliche Belange des Denkmalschutzes zum Erhalt der Jugendstilikone Volksbad sind bei der Planung natürlich berücksichtigt.
„Noch nie war Nürnberg so nah an einer Perspektive zur Wiedereröffnung des historischen Volksbades. Wer heute die einmalige Chance verpasst, wird dies morgen den Bürgern Nürnbergs erklären müssen. Daher hoffe ich, trotz des aufziehenden Wahlkampfes, auf parteiübergreifende Zustimmung“, so Emanuel Kotzian, Vorsitzender der Piraten in Nürnberg.
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