Diesen Sommer finden in der Altstadt wieder zahlreiche Großveranstaltungen statt. Nicht alle Anwohner sind glücklich darüber. Neben der Verdrängung der Marktstände vom Hauptmarkt sind es vor allem Lärm sowie Zugangs- und Verkehrsbeschränkungen, die Unmut erregen.
Zur Zeit ist die Situation ganz besonders angespannt, weil nach dem Abbau des Beachvolleyball-Turniers schon die Aufbauarbeiten für den „Red Bull District Ride“ anfangen, der Anfang September wieder für spektakuläre Bilder sorgen wird. Wie man sich hier leicht überzeugen kann, ist diese Veranstaltung mit besonders aufwändigen Aufbauten verbunden.
Wie kann man den Wunsch der Anwohner nach Ruhe und ungehindertem Zugang mit dem Wunsch von Stadt, Veranstaltern und Sponsoren nach werbewirksamen Events in Einklang bringen?
Eine Möglichkeit wäre, die Veranstaltungen nach den oben genannten Kriterien (Dauer, Platzbedarf, Lärm, Umfang der Sperrungen) in einem Punktesystem zu klassifizieren und pro Jahr nur bis zu einem bestimmten Gesamtumfang von Punkten Veranstaltungen zu genehmigen. Über den zumutbaren Veranstaltungsumfang könnte dann transparent und unter breiter Bürgerbeteiligung entschieden werden. Veranstaltungen, die untrennbar mit der Stadt Nürnberg verbunden sind und seit Jahrzehnten etabliert sind, wie z.B. der Christkindlesmarkt, könnten immer noch außerhalb dieses Punktesystems stattfinden.
Außerdem sind sowohl für die Veranstalter als auch für die Bürger die Ansprechpartner momentan auf viele Ämter verteilt. Ein städtischer Event-Manager, der ausschließlich für die Koordination von Großveranstaltungen in der Altstadt zuständig ist, könnte hier die Informationspolitik verbessern.
Hinweis: Dieser Artikel wurde von Niklas Deutschmann geschrieben und stellt nicht notwendigerweise die Meinung des Kreisverbands dar.
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